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Montag, 29. Mai 2017

#5-11 Reise in den Süden Griechenlands - Kochen für Geflüchtete


Für alle, die sich gefragt haben, was denn nun aus den restlichen Tagen der Griechenland-Fahrt geworden ist: Hier kommt endlich die Antwort. Frei nach dem Motto: Was lange währt, wird gut.

Am Dienstag, unserem fünften Arbeitstag in Griechenland, sind wir in den Süden des Landes aufgebrochen; dort benötigte die Organisation FoodKIND dringend weitere helfende Hände und wir verbrachten unsere sechs verbliebenen Arbeitstage mit der Unterstützung ihres Projekts.

Die Fahrt, die Iris voller Konzentration und mit einigen kleinen Pausen gut gemeistert hat, dauerte insgesamt sieben Stunden. Wir nutzen die Zeit im Auto, um Fiona einen Geburtstagsgruß nach Deutschland zu schicken. Für die Autobahn mussten wir Mautgebühren bezahlen und kamen einmal sogar in eine Polizeikontrolle - die Polizisten waren allerdings sehr nett und wir konnten sofort weiterfahren.

Im Süden angekommen begannen wir nach einer kurzen Ruhepause gleich am Abend mit der Arbeit.

Nouri und Hannah schliefen bei FoodKIND im Haus und Iris, Sina und Sarah in der zuvor gemieteten AirBnB-Wohnung. Glücklicherweise waren die beiden Schlafplätze nur fünf Autominuten voneinander entfernt, was uns die Planung sehr erleichterte.

Unsere tägliche Arbeit hatte einen sehr gleichförmigen Ablauf:

Wir trafen uns um 9:30 und fuhren als erstes gemeinsam zu den Fabriken, um das Frühstück auszuteilen, das wir am vorherigen Tag vorbereitet hatten. Es gab für jeden Geflüchteten Toastscheiben mit Marmelade oder Schokoaufstrich, eine Orange und zwei Kekse. Danach ging es zurück zum Haus von FoodKIND, um alles sauberzumachen und die Töpfe und das Geschirr abzuwaschen.

Dann begannen wir mit den Vorbereitungen für das Abendessen, für das riesige Mengen an Gemüse kleingeschnitten werden mussten. 
Etwa von 12:30 bis 15:30 hatten wir Mittagspause. Diese nutzten wir, um in die Stadt zu fahren, Gyros oder ähnliches zu essen und uns zu entspannen.
Danach ging es fleißig weiter mit den Vorbereitungen für das Abendessen: Je nachdem, was auf dem Plan stand, wurden Salat, Gurken und andere Lebensmittel geschnitten. Hannah übernahm in den letzten Tagen sogar das Kochen und war dafür verantwortlich, Reis, Nudeln und alles andere mit passenden Gewürzen abzuschmecken. Das gelang ihr sehr gut und sie wurde zu ihrer Freude von allen Seiten gelobt. 
Gegen 19:30 machten wir uns dann jeden Tag auf den Weg, um das Abendessen unter den Geflüchteten auszuteilen. Für viele Menschen war das Essen, das wir kochten, das Einzige was sie bekamen - sie freuten sich sehr darüber.

An unserem letzten Tag haben wir zur Abwechslung Porridge gekocht. Dies kam bei den meisten Geflüchteten gut an. Einige sahen dem ungewohnten Frühstück jedoch skeptisch entgegen: Die meisten kannten Porridge nicht, da in vielen der Heimatländer normalerweise Rührei zum Frühstück gegessen wird.

Was wir bezahlt haben:

Für den Einkauf und das Obst gaben wir insgesamt 137€ aus.
Außerdem kauften wir 15 Paar Schuhe, ein paar neue Klamotten, Antibiotika und Schmerzmittel und drei Fußbälle, für die wir insgesamt 207€ ausgaben. Wir erstanden zudem noch eine neue Kochstelle für FoodKIND, da die riesige Menge an Reis in den großen Töpfen des Öfteren mal unten anbrannte und es sich mit 3 Kochplätzen einfach leichter kochen lässt. Da wir am Ende immer noch Geld zur Verfügung hatten, entschieden wir uns dazu, FoodKIND 500€ zu überlassen. 
Weiterhin wurden das Mietauto, das Benzin, die AirBnB-Wohnung und die Unterkunft im Haus von Spendengeldern bezahlt.

Und schließlich: die Rückfahrt...

Am Sonntag fuhren wir dann, nachdem wir das Frühstück in die Fabriken gebracht hatten, wieder zurück nach Thessaloniki, da am Montag unser Flug nach Berlin ging. 
Zwischenzeitig fuhr unser Auto nur etwa 80 km/h und konnte nicht richtig beschleunigen. Wir entschieden uns dazu, vorsichtshalber den Abschleppdienst zu rufen, da wir nicht wussten, ob es ein Problem mit dem Motor gab. Der Abschleppdienst konnte uns leider auch nicht weiterhelfen und so fuhren wir noch einige Minuten langsam auf der Autobahn weiter, bis sich das Problem von selbst löste und das Auto wieder normal fuhr.

Rückblickend hatten wir zwar anstrengende, aber sehr produktive Tage, die wir so schnell nicht vergessen werden und die erst einmal verarbeitet werden müssen. 

geschrieben von: Sina und Doro